Die Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) ist ein System mehrerer staugeregelter Fluss- und Kanalstrecken. Dieser bedeutende Wasserweg im Nord-Osten Deutschland umfasst den Bereich von der Oder in Eisenhüttenstadt bis zur Spreemündung in die Havel im Westen Berlins. Für einen Abschnitt der SOW soll eine möglichst vollständige Sammlung an Unterlagen vorliegen, die Informationen zu den Uferbefestigungen enthalten. ARC-GREENLAB erhält dafür vom Land Berlin einen besonderen Auftrag: eine Archiv-Recherche, gefolgt von der Zuordnung dieser Unterlagen zu den jeweiligen Uferabschnitten. Das Ziel des Projektes ist es, einen digitalen Geodatenbestand zu erstellen, der auf Knopfdruck den direkten Zugang zu allen relevanten Dokumenten zu den Uferbefestigungen ermöglicht. Der zu bearbeitende Abschnitt erstreckt sich von der Langen Brücke in Köpenick bis zur Mühlendammschleuse an der Fischerinsel in Berlin-Mitte.
Die Recherche erfolgt nicht nur online, sondern auch bei verschiedenen Institutionen wie den Bauaktenarchiven der Bezirksämter sowie mehreren Museen.
Eine der größten Herausforderungen besteht darin, dass unklar ist, wo und vor allem wie viele Dokumente überhaupt vorhanden sind. Zum Projektbeginn wurden 16 Archive benannt, aber bei der Recherche fanden sich Hinweise, die auf andere Archive oder Orte verweisen. Das Projekt entwickelt sich so zu einer regelrechten Schatzsuche!
Um die Ermittlungen zu beschleunigen, nutzen wir ArcGIS Survey123 von Esri, mit dem wir unser eigenes Erfassungstool mit Kartenkomponente erstellt haben. Die App ist auch offline-fähig, was die Archivarbeiten erleichtert. Besonders in Kellern und Museumsgebäuden mit dicken Mauern ist das Internet nicht immer verfügbar.
Wir befinden uns in der ersten Phase des Projekts, für die rund 12 Monate angesetzt sind. Nach Abschluss dieser Phase werden die Unterlagen vom Auftraggeber digitalisiert und von uns dann in einer GIS-Datenbank gespeichert. Die Dokumente in der GIS-Datenbank werden dann den entsprechenden Uferabschnitten zugeordnet. So können diese bei Bedarf schnell aufgefunden und für die Planung zukünftiger Baumaßnahmen genutzt werden. Insgesamt sind für das Projekt vier Jahre eingeplant.
Wir freuen uns, diesen spannenden Auftrag erhalten zu haben und werden selbstverständlich auch weiterhin berichten.
Bilder Quellen: Museum Treptow-Köpenick, FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum.